ILKA PEEMÖLLER BITTET ZU TISCH...
Für ihr Herzensprojekt HEIMAT-Salon lädt Ilka Peemöller regelmäßig interessante Menschen zum Dinner in ihre Dachgeschosswohnung im Berliner Westen. Im Interview verrät uns die Journalistin und Moderatorin, was eine perfekte Gastgeberin, eine stilvolle Tisch-Deko und einen gelungenen Abend ausmacht.
Wann beginnen bei Ihnen die Vorbereitungen für einen solchen Abend?
Ich plane meist zwei HEIMAT-Salons parallel, also schon einige Monate im Voraus, weil ich meine Gäste aus unterschiedlichen Bereichen, verschiedenen Städten und sogar Ländern mixe und matche. Die sind alle sehr vielbeschäftigt, da braucht es Vorlauf. In die heiße Phase mit Aufbau der Tische und Stühle, dem Eindecken des KPM-Kurland-Geschirrs, der Lieferung und Kühlung der Getränke geht es meist zwei Tage vorher. Da bin ich dann extrem durchgetaktet, da ich es alles in Eigenregie mache. Mit dem starken Support großartiger Kooperationspartner.
Wieviel Zeit stecken Sie in die Tischdeko?
Vorbereitung ist das Schlüsselwort. Wenn man gut organisiert ist, so wie ich es durch meinen Beruf für diverse Fotoshootings rund um den Globus gelernt habe, dauert es am Ende gar nicht so lange. Für meine Tischdeko sind vor allem die Blumen der Hingucker. Wie heißt es so schön? Das Auge isst mit. Deshalb bin ich dankbar für die schönsten saisonalen Arrangements von KIANS Garden aus Berlin, seit der Geburtsstunde des HEIMAT-Salons an meiner Seite.
Sie haben sich für den HEIMAT-Salon für unsere KURLAND Kollektion entschieden? Haben Sie eine persönliche Verbindung zu dieser Kollektion?
Mir gefällt diese klassische Eleganz, sie wirkt in Kombination mit der besonderen und bunten Blumendeko sehr edel. Und ich bekomme wirklich jedes Mal von meinen Gästen das allerschönste Feedback in Bezug auf das Porzellan, eine Leihgabe der Porzellanmanufaktur. Die bekanntermaßen für eine große Tradition steht.
"HEIMAT – Wo das Herz Zahause ist" von Ilka Peemöller, Goldmann Verlag, um 16 Euro
Wie geben Sie Ihrer Tisch-Deko Ihre ganz individuelle Note?
Hier ist die Liebe zum Detail das A&O. Das Silberbesteck ist aus meiner Heimat Schleswig-Holstein, damit wurde schon auf großen Festlichkeiten auf meinem elterlichen Bauernhof gespeist. Und die acht Meter lange Tischdecke kommt von meiner inzwischen verstorbenen Nachbarin „Tante Lisa“, deren Tochter sie mir gemangelt und extra für meine Salon-Abende vermacht hat. Das ist ein besonderes Stück Heimat-Geschichte.
Was macht für Sie die perfekte Gästeliste aus?
Ein gelungener Abend steht und fällt mit den Gästen und der richtigen Mischung. Wie in meinem Buch „HEIMAT – Wo das Herz Zuhause ist“ ist es ein Mix aus Politik, Kunst, Kultur, Film und Fernsehen. Mein Netzwerk aus 25 Jahren Berufserfahrung und der vertrauensvolle Umgang als Journalistin und Autorin kommt mir zugute: So durfte ich schon Atze Schröder, Julia Klöckner, Düzen Tekkal, H.P. Baxxter, Jasmin Tabatabai, Augustinus Bader, Linda Zervakis oder Jörg Thadeusz begrüßen – um nur ein paar Namen zu nennen. Ich plane immer so, dass der eine oder die andere aus meinem HEIMAT-Buch dabei ist.
Wie gestalten Sie die perfekte Sitzordnung?
Das ist das i-Tüpfelchen. Ich vertraue da voll und ganz auf meine Intuition und verteile die liebevoll und stilvoll kalligraphierten Menü- und Tischkarten der Hamburger Künstlerin Jeannine Platz erst am Ende, wenn schon alles steht und fertig eingedeckt ist. Es ist gefühlt so, als würde ich noch etwas Konfetti auf den Tisch streuen, es macht mir viel Freude – vor allem wenn ich am Ende in der Nacht sehe, wie gut meine Sitzordnung unter den Gästen gepasst hat.
Mit Stil und Herz: handgeschriebene Tisch- und Menükarten von Künstlerin Jeannine Platz im Mix mit KPM KURLAND
Wie ist die Idee zum HEIMAT-Salon entstanden?
Durch mein #Apartment48 in der Fasanenstraße in Wilmersdorf. Der Umzug in diese besondere Dachgeschoss-Wohnung hat in meinem Kopf neue Ideen und Möglichkeiten wach werden lassen. Es ist ein ganz besonderer Ort. Und wie ich „zufällig“ im Nachhinein herausgefunden habe, soll dort auch schon der Gründungsdirektor vom Hotel Adlon, Gianni van Daalen, gewohnt haben. Zu meinem ersten HEIMAT-Salon kam Ur-Urenkel Felix Adlon mit seiner Frau Nina Adlon mit dem Auto aus der Wachau angereist – ist das nicht ein schöner Zufall?
Was bedeutet für Sie persönlich „Heimat“?
Ich bin „nordisch by nature „und sehr stolz auf meine Wurzeln in Schleswig-Holstein, wo ich mit zwei Brüdern auf einem Bauernhof zwischen Hamburg und Lübeck aufgewachsen bin. Wenn die Vokale länger gezogen werden, man plietsch statt schlau sagt oder mein Vater über den spitzen Stein stolpert – das ist für mich der Sound von Heimat.
Was verbinden Sie mit Essen in Gesellschaft?
Wenn sich Gäste auf den Weg machen, um dich von nah oder fern für nur einen Abend in Berlin zu besuchen, ist das die höchste Form von Wertschätzung. Sich Zeit zu schenken, ist der größte Luxus – und deshalb ist es so wertvoll, diese bei hervorragendem Essen an einer Tafel zu genießen. Chefkoch Samuel Haas und Geschäftsführer Stefan Reinhardt vom ausgezeichneten Restaurant Dae Mon in Mitte kreieren und kredenzen seit Stunde 1 meines HEIMAT-Salons unglaubliche Kreationen, richtige Geschmacksexplosionen.
Ihr Geheim-Tipp für interessante Tischgespräche?
Kein Small-Talk. Den haben wir alle auf großen Events oft genug, das kann auf Dauer sehr ermüdend sein. Herzlichkeit is Key. Ich bin als Gastgeberin die Brückenbauerin zwischen meinen Gästen, die sich unter Gleichgesinnten im geschützten Raum fühlen.
Verraten Sie uns ihre lustigste Anekdote, die Ihnen beim Dinner passiert ist?
Was im HEIMAT-Salon passiert, bleibt auch dort, das weiß jeder meiner Gäste (zu schätzen). Die lustigsten Anekdoten sind wohl die, die Gäste in ihren spontanen Reden von sich geben. Es wird sehr viel gelacht, vor Rührung sind auch schon einige Tränen geflossen – etwa als Sopranistin Nina Adlon Puccini gesungen hat. Emotionen spielen an diesen Abenden eine sehr große Rolle.
Wer war der aufregendste Tischherr oder die aufregendste Tischdame, neben dem/der Sie je gesessen haben?
Bei mir Zuhause würde ich niemanden aus meinen illustren Runden rauspicken wollen. Ich erinnere mich sehr gern an einen exklusiven Dinner-Abend im „The Grand“ in Berlin als Tischdame von Star-Tenor José Carreras: Wir unterhielten uns über Luciano Pavarotti, mit dem er gemeinsam auf den größten Bühne der Welt stand und ich in meinen frühen Reporter-Jahren vielfach in Deutschland und Italien zusammenarbeiten durfte. Ich Glücksmensch!
Fotos: Dan Zoubek
Dinieren wie Ilka Peemöller und ihre Gäste im Heimat-Salon? Entdecken Sie die Kollektion KURLAND hier.