HAPPY BIRTHDAY
SANDMÄNNCHEN!
Die KPM Berlin feiert den 65. Geburtstag des Sandmännchens und entwickelte gemeinsam mit der rbb media eine auf 65 Stück limitierte Sonderedition der Kultfigur, die von Gerhard Behrendt erfunden wurde und bereits seit 1959 über den Bildschirm flimmert. Das Ergebnis: Eine handgefertigte Adaption aus Porzellan mit dem unverkennbaren Spitzbart aus der Feder von Thomas Wenzel. Im Interview verrät uns der KPM Chefdesigner alles zur Entstehung der ikonischen Figur aus Porzellan.
Was verbinden Sie mit dem Sandmännchen?
Das Sandmännchen ist nicht einfach nur verspielt und kindlich, es ist auch eine ikonische Figur, die es schafft, generationenübergreifend zu berühren und zu vereinen. Ich bin 61 Jahre, fast so alt wie das Sandmännchen selbst; zu meiner Kindheit hat es uns sogar über die ost-west-deutschen Grenzen vereint. Ein schönes Beispiel dafür, dass Kinder Grenzen auflösen können. Es hat Familien deutschlandweit eine Orientierung und eine Struktur gegeben – ein Moment der Ruhe und der Besonnenheit und das unverändert bis heute.
Und welche Werte teilt die KPM Berlin mit dem Sandmännchen?
Die Handarbeit, die in der Kulisse und den Figuren steckt, passt natürlich zur DNA unserer Manufaktur. Das Sandmännchen bewahrt sich, genau wie wir, im Zeitalter der Digitalisierung seinen ganz ursprünglichen Charakter. Durch das Stop-Motion-Verfahren werden das Handwerk, die Materialität und die Bewegungsabläufe für Kinder sichtbar – sie verstehen sofort den Trick dahinter. Ein Gegenentwurf zu digital produzierten Kindersendungen – die heute sehr generisch daherkommen. Auch wir beschäftigen uns in der KPM Berlin immer wieder damit, was erhalten bleiben muss. Das ist unser Alleinstellungsmerkmal – und ist in der schnelllebigen Gegenwart Entschleunigung und purer Luxus.
Welche Idee liegt dem Kreativen-Prozess zugrunden?
Mir war es wichtig, das Original nicht bis zur Unkenntlichkeit zu verzerren. Ich wollte das kollektive Gefühl in eine Form bringen und die Gestik, die Bewegung und die Drehung des Kopfs in Porzellan transportieren. Trotzdem sollte es nicht nur eine Kopie des Originals sein. Deshalb habe ich mich dafür entschieden, die Skulptur komplett zu vergolden. Das ist zunächst einmal eine Hommage an das 65. Jubiläum des Sandmännchens. Andererseits wird der Sandmann dadurch auch zum Kunstobjekt. Durch die Komplettvergoldung wird die Figur zum Spiegel, der den Raum reflektiert. So bekommt die Figur eine eigene Körperlichkeit bzw., entsteht dadurch eine Entfremdung, die den Betrachter dazu animiert, die Oberfläche und die Konturen immer wieder neu zu erfassen, was nie wirklich gelingt. Das muss es aber auch gar nicht, weil die Figur durch ihren ikonischen Charakter im kollektiven Gedächtnis verankert ist. Gleichzeitig bleibt sie lebendig und wirkt im Kontext des Raums immer wieder neu.
Wie fühlte sich die Arbeit an so einer ikonischen Figur insgesamt für Sie an?
Der emotionale Bezug, den ich zum Sandmännchen habe, ist für mich in meiner 30-jährigen Karriere einzigartig. Und wie mir ging es eigentlich allen Manufakturisten – ein gemeinschaftliches Gefühl der Verbundenheit, das die unbeschwerten Momente der Kindheit zurückholt, hat uns allen bei der Arbeit daran, ein Lächeln auf die innere Leinwand gezaubert.
ACHTUNG: Leider ausverkauft! Das Sandmännchen aus Porzellan, mit 24 Karat Gold handbemald, kostet um 1.980 Euro, zum Onlineshop hier klicken.