SIEGMUND SCHÜTZ UND DIE GRAZILEN MEDAILLONS DER KPM KOLLEKTION ARKADIA

Die KPM Kollektion ARKADIA schmückt nicht nur Ihre Tafel. Dank der Medaillons von Siegmund Schütz entführt sie auch in die fantastische Welt antiker Mythen und regt so spannende Gespräche an. Entdecken Sie diese kleinen Schmuckstücke!

Der Bildhauer Siegmund Schütz schuf in den frühen 30er Jahren für die KPM Berlin eine Reihe zarter Relief-Medaillons, die ursprünglich als eigenständige Schmuck-Kameen gedacht waren. Auf diese Medaillons aufbauend, entwarf Trude Petri 1938 – aus Anlass des 175-jährigen Bestehens der KPM – eine dazu passenden Serviceform, das Teeservice ARKADIA.

Auf den Schauseiten der glänzend glasierten Gefäße und Tellerfahnen wurden Reliefmedaillons aus unglasiertem Porzellan, dem sogenannten Biskuitporzellan, umgesetzt. Bei den sechs Gedecken mit unterschiedlichen Biskuitmedaillons wird das Hauptmotiv des Tellers jeweils auf der Unterschale variiert. Thematisch knüpfen die kleinen Medaillons an die antike Gemmentradition an. Sie erzählen Geschichten aus dem Traumland Arkadien, die der römische Dichter Vergil zum Schauplatz seiner Werke machte. Bis heute prägen sie das idealisierte Bild des Hirtenlebens in Arkadien und Griechenland. Betrachten wir die fragilen Reliefmedaillons und ihre antiken Motive etwas genauer:

Ceres und die Ähren

Der ARKADIA Dessertteller mit seinem Durchmesser von 210 mm zeigt als eines von sechs Reliefmedaillons Ceres, die Tochter des Saturn und der Ops. Sie ist die römische Göttin des Ackerbaus und der Fruchtbarkeit. Ihr griechischer Göttername ist Demeter, Tochter des Titanen-Anführers Kronos und der Göttin der Kornfelder, Rhea. Sie wird häufig mit Früchten und Fackel, Füllhorn und Kornähren gezeigt und verkörpert den Sommer, Vor der Aussaat und nach beendeter Frühjahrssaat wurde ihr von den Frauen ein öffentliches Opfer dargebracht. Auf dem Medaillon teilt Ceres dieses in eine sonnige Hälfte und eine regnerische Hälfte, auf der sie einen Sämling in der Hand hält.

Die ARKADIA Tee-Unterschale mit seinem Durchmesser von 170 mm zeigt als eines von sechs Reliefmedaillons die Ähren, das Attribut der Muttergöttin Demeter. Als eine der zwölf olympischen Gottheiten ist sie zuständig für die Fruchtbarkeit der Erde, des Getreides und der Saat. Ihr römischer Göttername ist Ceres. Die Kornähren symbolisieren das Leben und die Fülle noch nicht entwickelter Möglichkeiten. Die ältesten Weizenfunde stammen aus der Zeit um 7800 v. Chr., womit der Weizen nach der Gerste die zweitälteste Getreideart ist.

Die jagende Diana und der Mond

Das Medaillon der ARKADIA Salatschale (200 mm Durchmesser) in feinstem Biskuitporzellan zeigt Diana, die römische Göttin der Jagd und des Mondes, Beschützerin der Frauen und Mädchen. Ihr entspricht Artemis in der griechischen Mythologie. Dargestellt wird sie oft als junge Jägerin mit kurzem Chiton, Köcher mit Pfeilen und Bogen und einem jungen Hirsch oder Hund als Begleiter.

Diana ist die Tochter des Zeus und der Leto, zählt zu den zwölf großen olympischen Göttern und ist damit eine der wichtigsten Gottheiten der griechischen Mythologie. Diana wird auf dem Medaillon bei der nächtlichen Jagd mit Hund und einem Speer in der Hand dargestellt.

Der ovale Sahnegießer mit einem Inhalt von 0,12 Litern des Mokkaservice Amor zeigt auf seinem Reliefmedaillon die Mondgöttin Selene und eine Mondsichel, ein viel genutztes Symbol der antiken Mythologie. Der personifizierte Mond in Gestalt der Selene verkörpert das weibliche Prinzip und wird durch seine veränderliche Gestalt mit dem Werden und Vergehen auf der Erde gleichgesetzt.

Der Mond gilt zugleich als eines der Fruchtbarkeitssymbole. Gemeinsam mit ihren beiden Geschwistern Eos, Göttin der Morgenröte und Helios, dem Sonnengott, vollbringt sie tagtäglich den Wechsel von Tag und Nacht. Auf dem zarten Medaillon erscheint Selene im Profil mit offenem Haar in einer Mondsichel.

Tierische Begleiter

Die ARKADIA Teeuntertasse zeigt auf ihrem Reliefmedaillon als Motiv zwei Fische. Die Fische sind dem Wassergott Neptun und dem Element Wasser zugeordnet und gelten als Symbol des Lebens, aber auch des Todes. Hesiod erzählt, wie Aphrodite, Göttin der Liebe, mit ihrem kleinen Söhnchen Eros am Ufer des Euphrat spielte, als das riesige Ungeheuer Typhon erschien, um beide zu vernichten. Sie wurde gerettet, denn die Nymphe des Flusses schickte der verzweifelten Göttin zwei große, sanfte Fische, an deren Schwänzen eine Schnur gebunden war. Zum Dank für die Rettung wurden beide Fische daraufhin als Sternbild an den Himmel versetzt.

Ein anderes Reliefmedaillon der ARKADIA Teeuntertasse zeigt einen Delphin, der in der griechischen Mythologie als Tier der Göttin Demeter aber auch des Meeresgottes Poseidon Hippios auftaucht. Er galt bei Griechen und Römern als gottähnlich. Als der Sonnengott Apollon auf einer Insel mitten im Meer geboren wurde, wurde er von einem Delphin an Land gebracht. Auch er wurde als Sternbild in den Himmel erhoben, weil er Poseidon half, die Hand der Meeresnymphe Amphitrite zu gewinnen.

Amor und Putto erwecken die Liebe

Die runde Zuckerdose der Kollektion ARKADIA zeigt auf ihrem Reliefmedaillon in zartem Biskuitporzellan den Gott und die Personifikation der Liebe: Amor mit Bogen. Der Sohn der Venus und des Mars wird meist als halbwüchsiger Knabe dargestellt, der mit seinen Pfeilen zielsicher in die Herzen trifft und dadurch die Liebe erweckt.

Widerstehen kann der Kraft Amors niemand, denn: Omnia vincit Amor! („Amor besiegt alles!“). Sein griechischer Name ist Eros. In der Kunst begegnet er uns häufig in der Form sogenannter Amorette, Mehrfachdarstellungen kindlicher Liebesgötter als nackte, geflügelte Knaben.

Das elegante ARKADIA Milchkännchen mit seinem Fassungsvermögen von 0,14 Litern zeigt auf seinem Biskuitmedaillon einen traubentretenden Putto. Die Knabenfigur ist ebenfalls eine verniedlichte Darstellung des griechisch-römischen Liebesgottes Amor und wird oft verspielt und unbekümmert dargestellt. Der Wein steht in der antiken Mythologie symbolisch für die religiöse Verehrung und die Kultur.

Der Thyrsusstab

Eine Teeuntertassen-Variante der Kollektion ARKADIA zeigt auf ihrem Medaillon einen antiken Thyrsusstab, eigentlich Thyrsos oder Bacchusstab genannt. In der griechisch-römischen Kunst erscheint der Thyrsos als ein Attribut der Mänaden, gelegentlich auch der Satyrn und Silen, des Gottes Dionysos selbst oder seiner Gattin Ariadne. Ursprünglich soll Thyrsos ein Stab gewesen sein, der aus einem Stängel des Riesenfenchel bestand, wird später aber meist als Zweig oder Stock mit Binden, Weinlaub und Efeu dargestellt.

Nereiden, die Nymphen des Meeres

Den formschönen ARKADIA Gourmetteller ziert das Medaillon einer jungen Nereide, der Nymphe des Meeres. Diese 50 Töchter des Meeresgott Nereus und der Titanin Doris sind die treuen Begleiterinnen des Gottes Poseidon. Der antiken Mythologie nach, wohnen sie in Höhlen am Grunde des Meeres, beschützen Schiffbrüchige und Seeleute und unterhalten sie mit Spielen.

Auf vielen Darstellungen reiten die Nereiden ausgelassen auf dem Rücken von Delfinen oder Hippokampen. Die bekanntesten Nereiden sind die schöngelockte und hehre Kalypso, die den schiffbrüchigen Odysseus liebt und ihn darum sieben Jahre festhält sowie Galathea.

Die schöne Galathea zeigt sich auf dem Reliefmedaillon der Kaffeekanne der Kollektion ARKADIA. Sie wird von ihrem Geliebten, dem Kyklopen Polyphem über das Wasser getragen. Diese Liebesgeschichte zwischen der schönen Nereide und Polyphem, der Schreckgestalt der Wildnis, die sich aus Liebe zu Galathea zu zivilisieren versucht, bildet eine urzeitliche Vorlage für das bekannte Volksmärchen „Die Schöne und das Biest“.

Auf der ARKADIA Teeunterschale prägt als zartes Reliefmedaillon eine Muschel. Als im Meer lebendes Tier ist sie häufig das Attribut von Meeresgottheiten und Nymphen. Hier ist die Muschel den Nereiden als Symbol zugeordnet. In der Antike war der Mensch überzeugt, die Muschel sei ein geschlechtsloses Wesen, dass aus dem Meeresschaum entstand, gleich der griechischen Göttin der Liebe und Schönheit, Aphrodite.

Als „die aus dem Meer aufsteigende“ wird Aphrodite oft auf einer Muschel stehend dargestellt. Die griechische Göttin des Meeres, Doris fährt auf einem Muschelwagen, begleitet von ihren sie umschwimmenden Töchtern, den Nereiden.

Diomedes und Pegasos**, die fabelhaften Rösser**

Das Reliefmedaillon des Brottellers und der Kaffeetasse der Kollektion ARKADIA zeigt das wilde Ross des Diomedes, einem der Hauptkämpfer des Trojanischen Krieges und König von Argos. Seine vier wilden Stuten gingen als die Pferdebestien in die griechische Mythologie ein. Nach der griechischen Mythologie war es die achte Aufgabe des Herakles , diese Pferde zu seinem Vetter Eurystheus zu bringen. Nach Diodor gelang ihm diese Heldentat, indem er ihnen Diomedes selbst zum Fraß vorwarf und sie so in Richtung Meer führen konnte.

Der großzügige ARKADIA Platzteller bietet auf 32 cm Durchmesser reichlich Platz für erlesene Speisen. Sein Medaillon aus Biskuitporzellan zeigt Pegasos, das geflügelte Pferd der griechischen Mythologie und ein Kind des Meeresgottes Poseidon und der Gorgone Medusa. Als fliegendes Mischwesen aus Pferd und Vogel, trug es den Helden Bellerophon im Kampf gegen die Chimära und die Amazonen. Zeus verwandelte Pegasos in ein Sternenbild. Im übertragenen Sinne lebt der geflügelte Pegasus noch heute als Sinnbild der Dichtkunst.

Pan, seine Flöte und die Syrinx

Die Kaffeeuntertasse der Kollektion ARKADIA zeigt auf ihrem Medaillon Pan, den Hirtengott der griechischen Mythologie. Dieses Mischwesen aus Mensch und Widder galt als Gott des Waldes und der Natur. Dargestellt wird Pan meist mit einem gekrümmten Hirtenstab oder einer siebenröhrigen Flöte, der Panflöte in der Hand. In der Antike symbolisierte der gekrümmte Hirtenstab die Natur der Dinge an sich und ihren Kreislauf. Nach der Mythologie war Pan ein Sohn des Hermes und der Dryope, die bei seinem Anblick so sehr erschrak, dass sie vor ihm floh.

Der elegante Speiseteller verleiht der Tafel ein stilvolles Ambiente und bietet reichlich Gesprächsstoff: Sein Reliefmedaillon zeigt Syrinx, eine Nymphe der griechischen Mythologie. In den Metamorphosen Ovids verschmäht sie die Liebe des Hirtengottes Pan. Auf der wilden Flucht vor ihm wird sie auf ihr Bitten hin am Fluss Ladon in Schilfrohr verwandelt. Als der Atem des verzweifelten Gottes durch das Schilf streicht, entsteht ein ergreifender Klang, woraufhin Pan das Schilfrohr schneidet und eine Flöte als Erinnerung an seine Liebe fertigt.

Die ARKADIA Teeuntertasse mit einem Durchmesser von 17 cm zeigt auf ihrem Medaillon ebenfalls eine Panflöte. Pan erfand diese Hirtenflöte, die er nach der Nymphe Syrinx benannte und auf der er fortan seine Lieder spielte. Mit der Panflöte trat er auch im Musikwettstreit gegen Apollo an: Pan rühmt sich, schöner zu musizieren als der Gott der Künste. Als dieser jedoch mit blonder Lockenpracht, purpurnem Gewand und Lorbeerkranz in Künstlerpose sein Probespiel auf der Kithara vorträgt, gewinnt er den Wettstreit.

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